Erste Grundierungen – ein Gedicht von Matthias Santiago Staehle (als herzlicher Neujahrsgruß und bedingt Vorsatz fürs neue Jahr)
Zwiebelringe zur zivilen Hochzeit – ein Gedicht von Matthias Santiago Staehle
Privilegien, sind durch und durch privat.
Wer spart, ist mehr und mehr apart.
Wer in Zivil erscheint, zielt ab und auf Zivilisation.
Wer von Pflichten spricht, verspricht sich an und für sich.
Wer Striche zählt, wird Zug um Zug zum Stricher.
Wer Zivilisten sinnbildlich sieht, hat mehr als eine List im Sinn.
Wer Schlüsse zieht, hat auf Leben geschossen.
Wer auf Liebe abzielt, muss lieblich verschossen sein.
Wer alles abwägt, ist überwiegend emotional verschlossen.
Wer viel nachdenkt, verschenkt hin und wieder Gedanken.
Wer eine zivile Hochzeit sucht, versucht am besten Zwiebelringe aus der Lyrikabteilung Liebessprünge.
(Teilweise inspiriert von meinem Weihnachtseinkauf beim Elif Verlag und wünsche insbesondere Allen die ihre Bücher nicht über Amazon beziehen wunderbare Weihnachtsfeiertage…)
Meine Postkartengeschichte
wurde vom Literaturhaus Freiburg ausgewählt für den Druck und die begleitende Ausstellung. Ich freue mich sehr, vielen Dank und bald mehr …
Vielen lieben Dank
Ich hatte Coronabedingt
Einen mehrfach Zweisamen
Bei weitem nicht Einsamen
45. Geburtstag / Feiertag
Einen fruchtigen Feigentag
Gleichwohl ich ein paar „Arschgeigen“
Vermisst habe, den Freundschaft
Bemisst sich nicht am Schleim
Am Reimen mit dem Reinen
Sondern an Geigenmusik
Gespielt mit Galgenhumor
Mit und ohne großen Worten
Die verklingen als Amor.
Was würde Benjamin sehen?
Ist das Wir das große Ganze?
Existiert ohne das große Ganze kein Wir?
Und was sehen wir in Fragen?
Sehen wir richtige Worte im Falschen?
Oder störende Worte im Richtigen?
Anmerkung(en): Der Titel bezieht sich auf den Philosophen Walter Benjamin, ein enger Freund und Kollege von Theodor W. Adorno, von dem das berühmte Zitat „Es gibt kein richtiges Leben im Falschen“ stammt. Da mein HfbK Professor Gerd Roscher, ein Adorno Schüler und Benjamin Anhänger ist, widme ich insbesondere diesen beiden Denkern diese Miniatur. Entstanden durch die Beschäftigung mit der Ausschreibung #Wir des Gautinger Literaturwettbewerb, bei der ich fälschlicher Weise (lange) dachte, man kann auf 6 Seiten mehrere Texte, Gedichte einreichen, sodass ich nach der Einreichung „nur“ eines Langgedichts, nun Überrestetexte habe, weshalb nach so viel Erklärungstext, noch ein Verklärungstext folgt:
Das Wir in seiner Einfältigkeit
Es gibt viel zu sagen zum Wir
Doch du sagst einfach zu mir
Es ist vorbei mit unserem Wir
Ich weine tagelang Warum?
Und klopfe unsere Worte ab
Nach Liebesfehlern und und und
Maradona (spanische und deutsche Version meines Gedichts für den großen Diego)
Maradona
El fue una dona, mi Maradona
Tambien una primadona, con su don
Con qual juagaba la pelota
Un futbolista, simpre fuera del mundo
Que ahora esta, de donde viene su don
Con dios, en la ultima cancha
Y seguro aja, tambien va a ser
El star y ganar a dios mismo, con su don
Desgraciado y santo
Que donacion para el mundo
Maradona
Er war eine Grand Dame, mein Maradona
Auch eine Primadona, mit seinem spirituellen Geschenk
Mit dem er den Ball spielt.
Ein Fußballer, immer schon außerhalb dieser Welt
Der jetzt ist, woher seine Gabe kommt
Mit Gott, auf dem ultimativem Spielfeld
Und ich bin sicher, auch dort ist er
Der Star und gewinnt gegen Gott höchstpersönlich
Gleichwohl Bastard und Heiliger
Als die Freudenspende, die er der Welt war.
Der Geschmack von Liebe
Die Liebe ist Tausch, ein verführerischer Rausch.
In meinem Bauch, ein vernebelnder Rauch.
In meinen Blutkanälen, eine venezianische Sinfonie.
In meiner privaten Blutbank, lagern für schlechte Zeiten:
Sinnliche platonische Liebe, feinste schwarz-rot-goldene Liebestränke, Blutkonserven voll Mutterliebe, Musterliebe, Papasophie Liebesdiplomatie, Liebesschweiß, Liebeslügenglück, freundschaftlicher, romantischer Liebe, euphorischer, zärtlicher, geiler, sexueller Liebe
Für die immer mögliche Apokalypse, lebe ich schon heute von diesen Rausch-Rauchwaren, die, ich bin ehrlich, egal was außen drauf steht, alle fast gleich durch meinen Magen gehen und auch zuvor kaum verschieden schmecken, weil so meine Verschwörungstheorie, es im Grunde nur einen Geschmack von Liebe gibt, und der ist blutig, als ob man sich nach einem Schnitt am Daumen diesen Finger leckt.
(Aber verdammt, im Moment schmecke ich auch Liebeskummer raus, ein rostiger Geschmack, voll vergorener, unausgesprochener Schnittmengen von Vergeblichkeit, aus Liebe, Luft und Wasser oxidiert, rotbraun, nicht mehr klar, ohne feurige Unendlichkeit auf dieser Erde, sind die Berge aus Liebe geschmolzen, verschmolzen zu einem Zungenkribbeln, rostig im Abgang.)
Mindestens 5 Gedichtbände fertig (bin ich)
Ich habe 5 Gedichtbände prinzipiell (nichts ist jemals total) fertig, oder 6, wenn man den kleinsten mit Kindergedichten mitzählt, der tendenziell noch mehr Kinderfutter braucht. Ich bin aber dran, ganz nah als Kindergärtner mit meinem Brot und Butter (nicht schmierig verstehen) Job. Aber ich verplappere mich, während ich warte, dass endlich ein Verlag mich anruft, mir sagt oder auch schreibt, wir werden einen Band von dir veröffentlichen, weil dass sie sagen: we take all, we take five, erwarte ich nicht, bei aller Liebe zum Jazz.
Jamfrühstück
Ich spreche mal ein Machtwort, auch wenn ich sie, die Liebesmacht an diesem Ort nur vertrete, zertrete ich doch gerne, nicht Abgrund hoch böse, die Tiefe, an der ich dich finde, empfinde, im guten, wie in dem was es eigentlich nicht gibt, dem Wurmloch, dem schwarzen Loch, dem Arschloch, du weißt wenn ich meine, den die Ritze interessiert mich nicht, oder wie denkt ihr über die Boxerkneipe auf der Reeperbahn?
Ich drifte ab, wohl auch nicht mehr ganz dicht oder dicht, steht mit der Alk bis zum Hals, es wird also langsam Zeit für das Jamfrühstück. Ich nehme also Brot (Liebe) und Butter (jetzt auch, aber nicht nur schmierig verstehen) und noch einen Keks Großmaulbeere-Marmelade (Aufklärung) und serviere das als Rache, eiskalt, weil lauwarme Liebeschwüre interessieren nicht, was du uns, unserer Liebesbeziehung nicht in den Worten, indirekt vorwirfst und jetzt wird’s heiß, weil ich habe dich mit Liebe gebuttert, dich aus dem Loch deines vor mir leeren Liebes-Universums gezogen, dir ein zweites Zuhause gebaut, dir eine Uhr geschenkt oder waren es ein oder zwei Urlaube? Es geht aber nicht um Kohle, sondern um generelle Energie, meine, die deine entfacht hat, sodass du ausgehend von diesem sicheren Basislager, klimaneutral ausgerollt wie einen roten Teppich für dich, nun ins All eines anderen Alltags gesprungen bist, weshalb das hier für dich die letzte Dosis Liebe, Gedicht, vielleicht Liebesgedicht ist, die ich dir zum Frühstück, der wichtigsten Mahlzeit des Lebens zugestehe, weil ich werde dich nicht mehr liebevoll buttern, wenn mir nun ein anderer die Butter vom Brot nimmt, nehmen darf, weil du unsere Liebeslager, nun mehr keine Festung, nicht verteidigt hast, sondern dich blindlings, linkisch auf ein Fest mit ihm eingelasen hast. Sieh also zu wie du satt und glücklich wirst mit diesem Mundräuber, ich war ein Festbankett und er wird nur ein Pausensnack sein, provezeihe ich als Pausenclown, mit der Essenz, the sense of a jam, die leckerste Marmelade nördlich vom Neckar zu sein, dem Fluss und jetzt ist auch von meiner Seite Schluss. Ohne total Verdruss (Sie hat sich entschudigt, es tut ihr Leid, wenn auch nicht so wie mir), es geht also weiter, auch mit der Verhandlung von Freundschaft, nicht minder einfach, mit unser beider Haltungen, so verwirrende wie eine Buchhandlung, selbst in der Ecke mit der Überschrift Liebe.
(Ich bekenne: Fauser, Bukowski und Bolano haben in meinem Bücherregal einen Ehrenplatz, direkt neben Neruda.)
Super, Peace, See
Ich sehe neben der Tanke eine Tanne und tanke ein wenig Natur.
Ich finde, empfinde auf dem steinernen Hinterhof einen beglückenden Frieden und erkläre die Ruhe zu meinem Friedhof.
Ich trinke an jeden See ein wenig von dem alten Schnee, der zurückblieb als Badesee.