Der Geschmack von Liebe

Die Liebe ist Tausch, ein verführerischer Rausch.

In meinem Bauch, ein vernebelnder Rauch.

In meinen Blutkanälen, eine venezianische Sinfonie.

In meiner privaten Blutbank, lagern für schlechte Zeiten:

Sinnliche platonische Liebe, feinste schwarz-rot-goldene Liebestränke, Blutkonserven voll Mutterliebe, Musterliebe, Papasophie Liebesdiplomatie, Liebesschweiß, Liebeslügenglück, freundschaftlicher, romantischer Liebe, euphorischer, zärtlicher, geiler, sexueller Liebe

Für die immer mögliche Apokalypse, lebe ich schon heute von diesen Rausch-Rauchwaren, die, ich bin ehrlich, egal was außen drauf steht, alle fast gleich durch meinen Magen gehen und auch zuvor kaum verschieden schmecken, weil so meine Verschwörungstheorie, es im Grunde nur einen Geschmack von Liebe gibt, und der ist blutig, als ob man sich nach einem Schnitt am Daumen diesen Finger leckt.

(Aber verdammt, im Moment schmecke ich auch Liebeskummer raus, ein rostiger Geschmack, voll vergorener, unausgesprochener Schnittmengen von Vergeblichkeit, aus Liebe, Luft und Wasser oxidiert, rotbraun, nicht mehr klar, ohne feurige Unendlichkeit auf dieser Erde, sind die Berge aus Liebe geschmolzen, verschmolzen zu einem Zungenkribbeln, rostig im Abgang.)